Präventionskonzept
Die Leitperspektive „Prävention und Gesundheitsförderung“ wird am Auguste-Pattberg-Gymnasium nicht nur im Unterricht, sondern auch in Kooperation mit vielen außerschulischen Partnern durchgeführt.
Diese Veranstaltungen sind spiralcurricular aufgebaut, wodurch Inhalte in den folgenden Schuljahren immer wieder ergänzt oder vertieft werden.
Präventionsthemen
Im Fach Medienbildung werden die Lernenden sehr früh an die Themen Urheberrecht, Recht am eigenen Bild und Cypermobbing herangeführt, um einen sichereren Umgang mit dem Smartphone zu ermöglichen. Hierbei werden sie von den Schüler-Medienmentoren (SMEPper) unterstützt, die sie darüber hinaus noch für die Gefahren, die in den sozialen Netzwerken lauern, sensibilisieren.
Das Thema „Gefahren im Netz“ wird in Klassenstufe 6 erweitert. Mitglieder der Abteilung Prävention vom Polizeirevier Mosbach weisen in ihren Vorträgen auf die strafrechtliche Seite bei Aktivitäten im Internet hin und berichten hierbei exemplarisch auch von ihrer Arbeit. Hierdurch erleben die Schülerinnen und Schüler, dass dieses Thema sich nicht im world-wide-web verliert, sondern ganz schnell vor Ort konkret werden kann, wenn Anzeigen bei der Polizei zu Cypergrooming oder Mobbing eingehen.
Um im Sinne des gemeinsamen Erziehungsauftrags von Schule und Elternhaus hier möglichst nachhaltig auf die Kinder einwirken zu können, findet parallel zur Schülerveranstaltung ein Themen-Elternabend statt.
Ein weiterer Beitrag der Präventionsarbeit der Polizei trägt der Tatsache Rechnung, dass viele Schülerinnen und Schüler mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Mit dem Präventionsprogramm „Schütze dein Bestes“ wird am Beispiel des Tragens eines Fahrradhelms nochmals aufbauend auf dem „Fahrradführerschein“ der Grundschule das Thema Verkehrssicherheit in den Blick genommen.
Nachdem die Formen von Gewalt im Internet in den ersten beiden Schuljahren im Vordergrund standen, werden durch die „Gewaltprävention“ der Polizei Mosbach nun alle Formen von Gewalt thematisiert und die Schülerinnen und Schüler vor Erreichen der Strafmündigkeit für körperliche und seelische Folgen von Gewalt sensibilisiert. Auch bei diesem Thema wird über die strafrechtlichen Folgen von Gewalt aufgeklärt. Ebenso ist es wichtig, die passenden Ansprechpartner und Beratungsangebote zu kennen, sollte man selbst oder andere Opfer von Gewalt werden.
Das Thema Gewaltprävention wird in dieser Klassenstufe ganz praktisch bearbeitet. Beim Workshop „Wehr dich – aber richtig!“ erlernen die Jugendlichen, wie man sich so bei Gewalt zur Wehr setzt, dass man selbst nicht Täter wird. Das Erlernen einfacher Formen von Selbstverteidigung und die Sensibilisierung für die verschiedenen Formen von Gewalt ergänzen sich in diesem Workshop.
Der Wettbewerb „be smart – don’t start“ in den Klassenstufen 6-8 stellt für die Schülerinnen und Schüler den Einstieg in die Suchtprävention dar. In Klassenstufe 8 wird dieses Thema vor allem auch unter strafrechtlichen Aspekten von der Abteilung Prävention des Polizeireviers Mosbach beleuchtet. Neben den illegalen Substanzen werden auch sogenannte legale Substanzen sowie das Jugendschutzgesetz thematisiert.
Das Thema Sucht betrifft weit mehr als den strafrechtlichen Aspekt. Dies wird den Schülerinnen und Schülern deutlich, wenn sie in autobiographischen Vorträgen oder durch die Erfahrungsberichte der Suchtberatungsstelle Mosbach-Heidelberg mit den sozialen und körperlichen Folgen einer Suchtproblematik konfrontiert werden. Hier werden die Schülerinnen und Schüler gestärkt, einerseits Nein zu sagen, andererseits aber auch auf das eigene Konsumverhalten zu achten und die Frage zu beantworten, wann man hierbei noch von Genießen sprechen kann.
Mit dem zweiten Präventionsthema in Klassenstufe 9 wird das Thema Gewalt noch einmal erweitert. In Kooperation mit dem Verein „The Justice Project e.V.“ aus Karlsruhe steht das Thema sexualisierte Gewalt in unterschiedlichen Ausprägungen im Fokus. Neben einer Aufklärung über Strukturen des Menschenhandels wird vor allem über die Loverboy-Methode aufgeklärt. Im weiteren Verlauf erfolgt ein Austausch über gelungene Beziehungen und eine kritische Betrachtung der Auswirkungen des Konsums von Pornographie, wie sie den Jugendlichen im Internet frei zugänglich begegnet.
Den Abschluss der Präventionsreihe der Unter- und Mittelstufe bildet wieder ein Thema aus dem Bereich der Gewaltprävention, das immer aktueller wird und zur Stärkung der Demokratiebildung beiträgt: Extremismusprävention. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler nimmt an einem Workshop zum Überthema „Hate-speech“ teil. Dort werden unterschiedliche Medien aus dem Netz untersucht und geschaut, was noch akzeptabel ist oder gemeldet werden muss.
Durch die Kooperation mit dem KZ-Gedenkstättenverein besteht für den anderen Teil der Klassenstufe die Möglichkeit dort in einem Workshop über abwertende Begriffe in der heutigen Sprache nachzudenken und die Geschichte dieser Begrifflichkeiten bis in die NS-Zeit nachzuverfolgen. Relativ schnell werden die Jugendlichen sensibel dafür, dass sich die Schimpfwörter, die sie heute noch hören, auf Menschengruppen beziehen, die in der NS-Zeit verfolgt wurden.
Weitere Akteure im Bereich Prävention
Prävention als gesamtschulische Aufgabe wird von vielen Personengruppen unterstützt und begleitet:
Die SchülerMedienMentoren (SMEPper) mit Frau S. Schoder als Ansprechpartnerin stehen allen Kolleginnen und Kollegen beratend zur Seite und können bei Bedarf zu einem Thema in den Unterricht eingeladen werden.Für Schülerinnen und Schüler der Unterstufe bieten sie eine AG an.
Die SMV führt jährlich im Rahmen der Zertifizierung unserer Schule als „Schule mit Courage - Schule gegen Rassismus“ ein soziales Projekt durch.
Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter mit Herrn Kaiser und Frau Windmüller stehen im Rahmen der Gewaltprävention allen Schülerinnen und Schülern bei Auseinandersetzungen zur Verfügung, vor allem wenn Unstimmigkeiten ohne die Klassenlehrkraft geregelt werden sollen. Hierbei erleben die betreuten Schülerinnen und Schüler große Selbstwirksamkeit.
Herr Bethäuser organisiert zusammen mit der Polizei Tage der Verkehrssicherheit für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe.
Die Präventionsgruppe mit Frau Ebinger, Frau Nied, Herr Rückert, Frau Schweda und Herrn A. Link als Präventionslehrkraft der Schule und Ansprechpartner für das ZSL planen in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeiterin Frau Schell die jährlichen Veranstaltungen und kümmern sich im Rahmen der Qualitätssicherung um ein gleichbleibend hochwertiges Angebot für die Schülerinnen und Schüler.